Tapete wechseln kann verschiedene Gründe haben. Es kann sein, dass man sich in seinen eigenen vier Wänden nicht mehr wohlfühlt oder sich langweilt. Oder es ist so, dass man umzieht und die alte Tapete abmachen muss. Der Grund ist zweitrangig. Wichtig ist: Die Tapete muss ab! Aber wie und wo anfangen? In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Sie die Tapete problemfrei entfernen können.
Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Entfernen der Tapete
Da wir heutzutage die Tapeten fest mit den Wänden verkleben, erhöht das den Arbeitsaufwand beim Entfernen. Hinzu kommt, dass viele Menschen mehr als nur eine Tapete anbringen und man beim Abreißen gleich mehrschichtige Tapete entfernen muss, was nicht nur Zeit, sondern vor allem Kraft kostet.
Es ist wichtig, sich beim anschließenden Neutapezieren sicher zu sein, dass keine Rückstände der alten Tapete vorhanden sind. Andernfalls läuft man Gefahr, dass die Überbleibsel zu Unebenheiten führen und die neue Tapete nicht haften kann.
Es gibt Tapeten und Tapeten. Was sich mit einem Spachtel leicht lösen lässt, sollte einfach entfernt werden, ohne viel unternehmen zu müssen.
Für festsitzende und verklebte Tapeten folgt jetzt eine Anleitung peu à peu.
Schritt 1: Ordnung, Planung und Vorbereitung
Beim Handwerk und Heimwerken gilt: Planung ist das A und O. Man beginnt, indem man die Möbel, die nur sperrig im Weg stehen, aus dem Raum entfernt. Das schafft Platz für den Tapetenwechsel und sorgt für eine angenehme Arbeitsatmosphäre. Teure Möbel und empfindliche Stellen sollten mit handelsüblichem Malervlies abgedeckt werden.
Schritt 2: Tapete einschneiden und durchlöchern
Bevor die Tapete eingeweicht und bearbeitet wird, muss sie vorher eingeschnitten werden – und das aus einem guten Grund. Oftmals ist es so, dass mehrere Schichten tapeziert worden sind. Außerdem kann es sein, dass ein starker Kleber verwendet wurde. Wenn man sich sofort an das Einweichen ohne voriges Einschneiden macht, sorgt das dafür, dass die oberflächliche Tapete abgeht, die darunterliegende jedoch rissig abgemacht wird, was für Reste und Überbleibsel sorgt, die man gesondert entfernen muss.
Empfehlenswert ist es, ein Teppichmesser oder ähnliches Werkzeug zu nutzen und Einschnitte in die Wände zu machen (Achtung: Nicht zu tief!) und dann mit dem Einweichen zu beginnen.
Schritt 3: Wasser, Spülmittel – let’s go!
Wenn die Tapete nun perforiert und vorbereitet ist, geht es an das Einweichen. Das Wasser bleibt durch Schritt 2 nicht nur oberflächlich an der Wand, sondern dringt ein und weicht die tieferliegende Tapete auf.
Nun wird Wasser mit handelsüblichen Spülmittel vermischt. Es ist wichtig, dass das Wasser warm ist, damit das Auflösen beschleunigt wird. Die Mischung wird gut verrührt und dann auf die Tapete aufgetragen.
Wichtig: Manche meinen, durch das Auftragen von viel Wasser auf die Wand würde sich Schimmel bilden. Das stimmt so jedoch nicht. Was es mit der Schimmelbildung auf sich hat und wie sie bekämpft werden kann, können Sie hier nachlesen.
Tragen Sie das Wasser großzügig auf jede Stelle auf, die Sie entfernen möchten, sodass die Tapete völlig durchnässt ist. Eine gute Arbeit haben Sie geleistet, wenn sich die Tapete durch das Wasser “aufbläht”. Damit man ein optimales Erlebnis beim Entfernen hat, sollte man mindestens 15 Minuten warten, bevor man mit dem Entfernen beginnt. So löst sich die Tapete am besten. Sollte sich die Tapete nicht wie gewünscht lösen, helfen Sie einfach mit mehr Wasser nach. Bei mehrschichtiger Tapete sind mehrere Vorgänge unerlässlich.
Wenn Sie die Tapete nun abreißen, sollten Sie langsam und kontrolliert vorgehen und nichts überstürzen. So lässt sich die Tapete in einer Bewegung kinderleicht entfernen, ohne dass Rückstände bleiben.
Exkurs: Wer auf die Mischung von Wasser und Spülmittel verzichtet, weil es nicht wie gewünscht abläuft, kann auf Tapetenlöser zurückgreifen, die im Bauhaus erhältlich sind. Das Auftragen ist identisch mit dem Spülmittel. Warten Sie 15 Minuten und achten Sie auf die Gebrauchsanweisung.
Schritt 4: Last but not least: Aufräumen und saubermachen
Ist die Arbeit erledigt, muss die alte Tapete entsorgt werden. Hierzu nehmen Sie einfache Müllbeutel – am besten in der XXL-Variante, um Platz zu sparen. Nehmen Sie einen Besen und fegen Sie die Tapete an eine Ecke im Zimmer und schaufeln Sie die Alttapete nach und nach in die Müllbeutel. Achten Sie anschließend auf eine sachgemäße Entsorgung.
Gegebenenfalls ist anschließend die Bahn frei für eine neue Tapete.