Man hat Tomaten mit viel Liebe gepflanzt und gepflegt, doch die Ernte bleibt aus? Dieses Problem kennen viele Hobbygärtner. Doch wenn die Tomaten nicht wachsen, gibt es meist eine klare Ursache dafür. Mit den richtigen Kenntnissen lässt sich das Malheur häufig beheben. Wir zeigen auf, welche Fehler man vermeiden sollte und wie man die Pflanzen gezielt unterstützt.
Standort und Bodenbeschaffenheit
Tomaten benötigen mindestens sechs bis acht Stunden direkte Sonneneinstrahlung pro Tag, um optimal zu wachsen und Früchte zu bilden. Stehen die Pflanzen zu schattig, investieren sie ihre Energie in das Längenwachstum, um mehr Licht zu suchen – anstatt kräftige Stängel und Blätter zu bilden und Früchte zu entwickeln.
Ein weiterer kritischer Faktor ist die Bodenbeschaffenheit. Tomaten bevorzugen einen lockeren, humusreichen und gut durchlässigen Boden. Staunässe führt schnell zur Wurzelfäule und beeinträchtigt die Nährstoffaufnahme, was das Wachstum hemmt. Ein pH-Wert zwischen 6,0 und 7,0 ist ideal. Ist der Boden zu sauer oder zu alkalisch, können die Pflanzen bestimmte Nährstoffe wie Eisen oder Kalzium nicht richtig aufnehmen. Das äußert sich in Mangelerscheinungen und schlechtem Wachstum. Eine Bodenanalyse kann Aufschluss über den pH-Wert und die Nährstoffzusammensetzung geben und ist eine lohnende Investition, um die Basis für deine Pflanzen zu optimieren.
Fehlende Nährstoffe
Tomaten benötigen während der Wachstumsphase eine Menge Nährstoffe, um gesund zu bleiben und Früchte zu produzieren. Ein Mangel an Stickstoff, Phosphor oder Kalium ist oft der Grund, warum die Tomaten nicht wachsen. Stickstoff ist entscheidend für das Blattwachstum. Phosphor fördert die Wurzel- und Blütenbildung. Kalium ist wichtig für die Fruchtentwicklung und die Krankheitsresistenz. Wenn die Pflanzen gelbe Blätter oder dünne Stängel aufweisen, ist das oft ein Indiz für einen Nährstoffmangel. Hier hilft es, die Pflanzen regelmäßig mit einem speziellen Tomatendünger zu versorgen. Aber Vorsicht: Eine Überdüngung, insbesondere mit Stickstoff, kann das Wachstum der Blätter auf Kosten der Früchte fördern. Es gilt, das richtige Maß zu finden. Es ist darauf zu achten, einen ausgewogenen Dünger zu verwenden, der speziell für Tomaten konzipiert ist. Organische Düngemittel wie Kompost oder Brennnesseljauche können eine wertvolle Ergänzung sein, da sie die Bodenstruktur verbessern und Nährstoffe langsam freisetzen.
Bewässerungsfehler
Sowohl zu viel als auch zu wenig Wasser kann dazu führen, dass die Tomaten nicht wachsen. Bei Trockenheit stellen die Pflanzen ihr Wachstum ein und werfen Blüten oder Früchte ab, um zu überleben. Bei Staunässe werden die Wurzeln geschädigt, was zu Wurzelfäule und Pilzkrankheiten führen kann. Ein Mangel an Kalzium aufgrund unregelmäßiger Bewässerung kann außerdem die gefürchtete Blütenendfäule verursachen, bei der die Unterseite der Früchte braun und ledrig wird.
Dos and Don’ts beim Gießen:
- Do: Tomaten regelmäßig und gleichmäßig gießen.
- Do: Direkt an der Wurzel gießen und vermeiden, die Blätter nass zu machen.
- Do: Am besten morgens gießen, damit das Wasser über den Tag verdunsten kann.
- Don’t: Nicht in den Abendstunden gießen, da dies die Feuchtigkeit in der Nacht erhöht und Pilzinfektionen begünstigt.
- Don’t: Nicht zu oft und in kleinen Mengen gießen. Besser ist es, seltener und dafür durchdringend zu gießen, um die Wurzeln in die Tiefe zu locken.
Probleme bei der Fruchtbildung
Oft liegt eine fehlende Fruchtbildung an einer unzureichenden Bestäubung. Tomaten sind Selbstbestäuber, aber die Blüten benötigen eine leichte Erschütterung durch Wind oder Insekten, um den Pollen auf die Narbe zu übertragen. In geschlossenen Gewächshäusern oder bei windstillem Wetter kann die Bestäubung daher ins Stocken geraten.
Lösungsansätze:
- Vorsichtig am Stängel der Tomatenpflanzen rütteln oder einen kleinen Pinsel verwenden, um den Pollen von einer Blüte zur nächsten zu transportieren.
- Blühende Pflanzen in der Nähe der Tomaten platzieren, die Bienen und andere nützliche Insekten anziehen.
- Sowohl zu hohe als auch zu niedrige Temperaturen können die Pollenfertilität beeinträchtigen. Ideale Temperaturen liegen tagsüber bei 20 bis 25 °C und nachts bei 15 bis 18 °C.
Krankheiten und Schädlinge
Kraut- und Braunfäule – verursacht durch einen Pilz – führen dazu, dass die Blätter und Stängel braun werden und die Früchte faulen. Um das zu verhindern, sollte man auf einen ausreichenden Pflanzabstand achten, die Pflanzen regelmäßig auslichten und das Gießen von oben vermeiden.
Schädlinge wie die Weiße Fliege oder Spinnmilben saugen den Pflanzensaft, was die Pflanzen schwächt und ihr Wachstum hemmt. Es ist sinnvoll, die Pflanzen regelmäßig auf Anzeichen eines Befalls zu kontrollieren und schnell zu reagieren. Ein bekannter und zuverlässiger Weg zur Schädlingsbekämpfung ist der Einsatz von nützlichen Insekten. Hierfür gibt es im Fachhandel verschiedene Optionen.